Pölich im Mittelalter & Frühe Neuzeit

Pölich gehörte zum Besitz der Trierer Abtei St. Maximin, die den großen geschlossen Grundbesitz an der Mittelmosel in der gefälschten, auf 633 datierten Dagobert-Urkunde auf eine Schenkung König Dagoberts zurückführte. In einem Verzeichnis aus dem Jahr 1200 erscheint Pölich als großer, dem zentralen Hof Detzem ähnlicher Ort. Im Jahr 1140 bestätigt Papst Innozenz der Abtei St. Maximin den Besitz von Pölich und der Kirche. Pölich war in dieser Zeit dem auf Basis der Grundherrschaft entwickelten Pfarr- und Gerichtsbezirk Detzem zugeordnet.
Unter Kurfürst Johann von Schönenberg erreichte der Hexenwahn im Trier Land seinen Höhepunkt (1581-1599), und auch Pölich blieb von ihm nicht verschont. Im Hexenregister des Claudius Musiel sind u.a. hingerichtete Pölicher verzeichnet.
Mit dem Untergang des Kurstaates und der Eingliederung nach Frankreich kam Pölich zur Mairie (französische Bürgermeisterei) und späteren preußischen Bürgermeisterei Mehring.

(Quelle: Denkmaltopographie BRD: Kulturdenkmäler in RLP, Band 12.2, Kreis Trier-Saarburg. Hrsg. Landesamt für Denkmalpflege)

Gehen Sie auf Spurensuche im heutigen Pölich:

  • Hauptstraße 23: Der heutige Kanzlerhof ist ein ehemaliges Maximiner Hofgut. Das Wohngebäude aus dem späten 16 Jhd. unter schiefereingedecktem Krüppel-walmdach zeigt an den Fenstereinfassungen eine spätbarocke und eine im 19. Jhd. erfolgte Umbauphase. An der Traufseite befindet sich ein zum Fenster verkürzter und vermauerter Portalrahmen mit im Stichbogen geöffnetem Sturz, datiert auf 1578.
    (Quelle: Denkmaltopographie BRD: Kulturdenkmäler in RLP, Band 12.2, Kreis Trier-Saarburg. Hrsg. Landesamt für Denkmalpflege)
  • 1555 Wegekreuz: Das älteste Wegekreuz von Pölich stammt aus dem 16. Jahrhundert. Es steht nordöstlich der Ortslage an der als Wirtschaftsweg erhaltenen alten Straße nach Schleich. Das Wegekreuz ist aus Sandstein gefertigt und enthält  zwischen den Kreuzbalken ein eingelassenes gusseisernes Kreuz mit Korpus. Am Kreuzbalken steht die Datierung 1555. Das Kreuz ist das einzige noch bekannte Beispiel dieses ehemals verbreiteten Typs mit eingelegtem Kruzifix.
    (Quelle: www.kulturdb.de)
  • 1664 Bildstock Pölich: Der gutgearbeitete Sandstein-Bildstock aus vierkantigem Pfeilerschaft ist etwa 2,70 Meter hoch mit verwitterter Inschrift und dreiseitig geschlossenem Reliefaufsatz mit figurenreicher szenischer Darstellung der Kreuztragung samt heiliger Veronika. Am Kapitell steht die Datierung 1664. Es handelt sich um ein typisches Beispiel eines  Bildstocks, der an der Mittelmosel nicht auf die Darstellung der Kreuzigung selbst beschränkt ist und hier auch andere Kreuzwegdarstellungen umfasst. Er befindet sich am Höhenausläufer des Moselbogens an der Gemarkungsgrenze zu Mehring. (Quelle: www.kulturdb.de)
  • 1668 Wegekreuz, Hauptstraße 21, Pölich: Ein weiteres Wegekreuz befindet sich in der Hauptstraße und ist heute an das Haus Nr. 21 angelehnt. Es ist ein schlichtes, hohes Balkenkreuz mit kurzen Kreuzbalken und eingelassener Rechtecknische. Das Sandsteinkreuz auf Setzstein enthält an den Kreuzbalken die Datierung 1668. Die Inschrift des für die Errichtungszeit typischen Kreuzes ist nicht vollständig und unverständlich.
    (Quelle: www.kulturdb.de)
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